EIN WORT VORWEG
Ich habe das weiße Licht gesehen. Nicht irgendein weißes Licht – nein, das weiße Licht. Das liebende Licht, dessen Liebe so unfassbar und unermesslich groß ist. Das Licht, aus dem wir kommen und das alles erschaffen hat. Das Licht, zu dem wir zurückkehren, wenn wir im Moment des Todes durch den letzten Tunnel gehen, fliegen, schweben, gesogen werden. Genau dieses Licht habe ich gesehen. Es hat sich angefühlt wie Nachhausekommen. An diesem Tag begleitete mich der Song »Coming Home« von Skylar Grey, ich hörte und sang ihn ununterbrochen. Ich kann es bis heute kaum fassen. Ausgerechnet ich, die noch vor einigen Jahren dachte, alle, die von außergewöhnlich erleuchtenden Erfahrungen berichten, hätten zu dicht neben den Räucherstäbchen gesessen ... Dann aber kam ich bei einer Energieheilung in Kontakt zu dem Licht. Ich werde versuchen, die Ereignisse zu rekonstruieren. Wann tritt Heilung ein? Wer wird geheilt? Was ist Heilung eigentlich? Diese Fragen interessieren mich brennend. Ich bin Liebeskummer-Expertin und spirituelle Beraterin und helfe Frauen, ihren Liebeskummer ein für alle Mal abzuschütteln. Meine Spezialgebiete sind Beziehungsangst, Bindungsangst, Narzissmus, Energieübertragung und weibliche Energie in Beziehungen. Mittlerweile bin ich darauf spezialisiert, mich gut zu fühlen und anderen dabei zu helfen, ebenso den Himmel auf Erden für sich zu entdecken. Vor einigen Jahren gab es eine längere Phase, in der ich durch miese Gefühle erschreck end krank geworden war. Ich habe mir geschworen, dass sich das nicht wiederholen wird. Als »Nebenwirkung« dieses Entschlusses bin ich extrem gut darin geworden, schlechte Gefühle zu erkennen und dingfest zu machen. Hingebungsvoll widme ich mich dem Auflösen und Umwandeln von negativen Gefühlsregungen in positive. Das gelingt immer! Ich habe daraus inzwischen die Methode »LieToLoveTransformation« entwickelt. Wie und warum sich der Kummer immer umwandeln lässt, erfährst du in diesem Buch. Und das hat mit dem weißen Licht zu tun.
MEINE VORGESCHICHTE
WAS MICH IN DIE KNIE ZWANG
Nach einem Job in der Industrie und auskuriertem Burn-out hatte ich mich als Coach selbstständig gemacht. Ich brauchte zu diesem Zeitpunkt dringend Geld, bewarb mich in einer Werbeagentur und wurde als freie Mitarbeiterin eingestellt. Schon der Einstellungsprozess gestaltete sich holprig und mein Bauch sagte mir, dass da etwas nicht ganz stimmig ist. Aber ich hörte nicht auf mein Gefühl. Stattdessen erlebte ich eine Branche, in der Superlative selbstverständlich sind: Jederzeit 110 Prozent geben, gerne auch 200 Prozent, lautete die Devise. Höher, schneller, kreativer! Ich arbeitete folgsam ohne Bezahlung Probe. Ich fertigte brav ohne Bezahlung eine umfangreiche Marktanalyse an. Und ich gab gehorsam jede verdammte Minute meines Tages in ein Erfassungstool ein. Nach dem ersten Kaffee hinkte man da mit seiner abrechenbaren Zeit bereits hinterher. Mein erster Tag fing damit an, dass die Mitarbeiterinnen sich darüber stritten, in wessen Büro ich sitzen sollte. Sie schrien
sich an, jede beanspruchte meine Hilfe für sich. Erwachsene Frauen, die längst nicht mehr souverän am Schreibtisch saßen, sondern außer sich waren und wild gestikulierend im Raum standen. Die Atmosphäre war geladen. Den Höhepunkt des Spektakels bildete der Heulkrampf einer Senior-Mitarbeiterin. Tief durchatmen. Innerlich schloss ich eine Wette ab: Noch vor Jahresende würden geschätzt drei Mitarbeiter wegen eines Burn-outs ausscheiden. Und tatsächlich: Am nächsten Morgen schickte eine Mitarbeiterin einen Krankenschein per E-Mail. Sie kehrte nie an ihren Schreibtisch zurück, wie sich später zeigen sollte. Die Kollegen und der Chef waren ziemlich überrascht – kein Wunder: Sämtliche Mitarbeiter in der Agentur hatten bereits ein Stressniveau erreicht, das ihnen den realistischen Blick auf die Arbeitsbedingungen nahm. Oft war mir schon schlecht, als ich morgens zur Agentur unterwegs war. Ich ignorierte es, so gut es ging. Um den Stress halbwegs ertragen zu können, schloss ich mich täglich mindestens einmal auf der Damentoilette ein. Ich konzentrierte mich auf das schlechte Gefühl und klopfte mit vor der Brust überkreuzten Händen abwechselnd auf meine Oberarme. Bei dieser Klopftechnik, dem sogenannten Butterfly, verstärken sich die negativen Gefühle manchmal, bevor sie sich aufzulösen beginnen. Das passierte regelmäßig und ich kämpfte mich durch den schönsten Würgereiz kurz vorm Kotzen. Ich konnte mich auf diese Weise immer so weit beruhigen, dass nichts eskalierte. Tja, was tut man nicht alles, wenn man das Geld braucht. Der Mensch sucht in der Regel eher Wege, Konflikte besser auszuhalten, als etwas zu ändern. Das ging knapp zwei Monate so. Dann habe ich mich ernsthaft gefragt, was ich durch mein Burn-out gelernt hatte. Ich hatte mir geschworen, mich niemals mehr schlecht behandeln zu lassen und meinen Wert nie wieder infrage zu stellen.
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